Vom
Kulturchampignon werden mehrere Sorten gehandelt, die in der
Sortenliste der Saatgut-Shops verzeichnet sind. Im Rahme einer
intensiven züchterischen Bearbeitung werden im Laufe der Jahre
bisweilen alte, überholte und nicht mehr leistungsfähige
Champignon-Stämme durch neue ersetzt.
Die Sorten des
Kulturchampignons unterscheiden sich in ihrem äußeren
Erscheinungsbild, aber auch in ihren inneren Wertigkeit, den
Ansprüchen an die Kulturbedingungen und in ihrer Anfälligkeit
gegenüber Krankhaits und Schädlingsbefall. Eine Sorte, die unter
allen Bedingungen immer die besten Ergebnisse bringt und die beste
Qualität liefert, gibt es deshalb nicht.
Nach dem äußeren
Erscheinungsbild unterscheidet man grundsätzlich zwischen Sorten,
deren Fruchtkörper weiße, cremefarbene oder braune Hüte haben. Von
den zur Zeit zugelassenen Sorten sind „Schneeköpfchen“ und
„Cremeweißling“ weiß, „Blondine“ cremefarben und „Philine“
braun. Die weißen Fruchtkörper haben ein besonders schönes
Aussehen, sind aber Transport-empfindlicher als die braunen Pilze.
Diese haben häufig einen gedrungeneren Wuchs und sind
festfleischiger. Außerdem soll ihr Armoma kräftiger und ihr
Eiweßgehalt höher sein. Die Ertragsleistung ist jedoch nicht so gut
wie bei den weißen und cremefarbenen Sorten. Die Neigung zur
Fleckenbildung während der Champignon-Kultur ist bei den
cremefarbenen und braunen oft größer als bei den weißen
Champignons. Man kann weiterhin feststellen, dass die braunen und
cremefarbenen Champignonsorten während der Ertragsperiode ein in
besonderem Maße kühles und feuchtes Klima fordern, während die
weißen Sorten auch unter etwas wärmeren und trockeneren
Verhältnissen noch befriedigen. Man wird deshalb in der wärmeren
Jahreszeit bevorzugt die weißen Sorten anbauen, während der kalten
Jahreszeit dagegen die cremefarbenen und braunen. Im allgemeinen
sollte man in einem Raum auch nur eine Sorte haben. Wenn man aber
feststellen will, welche der angebotenen Sorten unter den vorhandenen
Bedingungen die besten Leistungen bringt, muss man sie nebeneinander
anbauen und die Pilzerträge von jeder Sorte, auf die Flächeneinheit
bezogen, getrennt erfassen, dabei ihre Qualität berücksichtigen, um
bestimmte Schlussfolgerungen ableiten zu können.