Strohiger Stalldung aus der
Pferdehaltung ist ein seit Jahrhunderten bewährtes
Champignonsubstrat. Es enthält alle erforderlichen Nährstoffe,
lässt sich gut weiterverarbeiten und ergibt ein wolliges, nicht
klumpig-schmieriges Substrat. Es ist aber darauf zu achten, dass die
Pferde ein gutes Rauh- und Trockenfutter erhalten haben. Hafer, Heu,
Grünfutter, Rüben und Kartoffeln als Bestandteilen des Futters
vermindern jedoch den Wert des anfallenden Stalldungs als
Champignonsubstrat. Tiere, die tagsüber meistens auf der Koppel
sind, liefern ein mageres und wenig geeignetes Champignonsubstrat.
Besonders vor dem Bezug des Pferdedung während der Sommer- und
Herbstmonate muss sich der Champignonanbauer über die
Zusammensetzung des Futters informieren, um die richtige Auswahl
treffen zu können.
Es ist auch darauf zu achten, dass das
verwendete Einstreu tatsächlich aus Weizen- oder Roggenstroh
besteht. Dung mit größeren Anteilen an Hafer- oder Gerstenstroh in
dem Einstreu muss zurückgewiesen werden, desgleichen Dung, der
erhebliche Anteile an Sägemehl oder Sägespäne enthält.
Schließlich soll der Bungunzersetzt
und frisch sein, d.h., er darf nicht zu alt und zu stark verrottet,
mürbe oder gar verfault und speckig sein. Nach dem Ausmisten soll er
möglichst schnell verwendet werden. Stalldung, der drei oder vier
Wochen im Freien gelagert hat, ist in der Regel als
Champignonsubstrat nicht mehr brauchbar. Das trifft auch für solche
Stallungen zu, der nach dem Ausmisten in einer Grube in der Jauche
gelegen hat. Wer allmählich anfallenden Dung über einen längeren
Zeitraum sammeln will, bis die benötigte Menge vorhanden ist, ohne
dass das Material seine Eignung als Champignonsubstrat verlieren
soll, der benötigt dazu einen überdachten Raum, Schuppen oder
dergleichen, in dem man den anfallenden Dung flach ausgebreitet und
völlig austrocknen lässt. In diesem Zustand kann er dann
zusammengepackt und längere zeit gelagert werden.
Es heißt weiterhin, der Dung soll
strohig sein, also nicht zu schwer und fett. In Ställen, wo nur
sparsam Einstreu vorhanden ist, fällt ein solcher schwerer Dung an.
Schwere Arbeitspferde, wie so noch heute in der Land- und
Forstwirtschaft anzutreffen sind, liefern im allgemeinen einen
schwereren Dung als Reit- und Rennpferde.