Die Aufbereitung von Strohsubstrat ohne
Stalldung verläuft im wesentlichen nach denselben Grundsätzen,
erfordert aber im Regelfall ein bis zwei Bearbeitung mehr und dauert
auch ungefähr ein Woche länger, insgesamt also etwa vier Wochen. Im
einzelnen hat man folgendes zu beachten.
Man verwendet nach Möglichkeit
gehäckseltes Stroh mit einer Halmlänge zwischen 10 und 30 cm.
Dieses wird zunächst mehrere Male gründlich eingewässert. Dann
setzt man das vorbereitete Stroh mit dem zur Verfügung stehenden
organischen Zusatz, der meistens aus Hühnerdung bestehen wird, zu 2
bis 2,50 m breiten und 1,50 m hohen Haufen mit senkrechten Steiten
auf und treten dabei die einzelnen Schichten sehr fest. Ist der
organische Zusatz streufähig und krümelig, wird er trocken zwischen
das Stroh gestreut, und die einzelnen Schichten werden nochmals
befeuchtet. Ist das Zustazmaterial jedoch klumpig und schmierig, dann
schwemmt man es völlig auf und setzt es als dicke Jauche dem Stroh
zu, auch wenn es in diesem Fall mehr Arbeit bedeutet. Keinesfalls
dürfen dem Stroh Klumpen zugesetzt werde, die sich später, selbst
bei intensiver Bearbeitung nicht ausreichend zerkleinern lassen.
Nach drei bis vier Tagen wird sich der
Haufen erhitzt haben. Wir sorgen für besonders guten Windschutz.
Nach Eintritt der Erhitzung streut man dann noch die Hälfte des
benötigten Harnstoffes auf die Oberfläche des Haufens gleichmäßig
aus und spült das leichtlösliche Solz sofort mit Wasser ein.
Salzklumpen werden beim Aufstreuen gut zerkleinert oder in Wasser
aufgeläst. Es darf niemals so viel Wasser zugegeben werde, dass es
unten aus dem Haufen wieder herausläuft.
Nach etwa einer Woche setzt man das
erste mal um, dabei wird der restliche Harnstoff zugesetzt, und
zusätzlich Wasser nach Bedarf. Die Haufen werden 2 m breit und 1,50
m hoch angelegt, wiederrum mit seknrechten Steienwänden. Das
Substrat wird nochmals, besonders an den Rändern, gut festgetreten.
Beim zweiten Umsetzen erfolgt der Zusatz von Phosphat und Kali, beim
dritten Umsetzen die Zugabe von Kalk. Die Reihenfolge der
Nährstoffzusätze kann jedoch auch umgekehrt sein.
Nach dem ersten Umsetzen wird ebenso
gearbeitet, wie es für das Kompostieren von Stalldung in diesem Blog
beschrieben wurde. Auch die Sinnenprüfungen werden in derselben
Weise durchgeführt. Das aufbereitete Strohsubstrat soll
grundsätzlich die gleichen Eingenschaften aufweisen wie
kompostierter Salldung. Auf die Erzielung einer guten Struktur, einer
ausreichenden Zersetzung der stohigen Bestndteile und eines
gleichmäßigen Verlaufs der Heißvergärung ist jedcoh besonders zu
achten.
In der Regel muss das Strohsubstrat
nach dem Aufsetzen noch mindestens viermal umgesetzt werden, bevor es
die erforderlichen Eigenschaften angenommen hat. Während der kalten
Jahreszeit sollte die Aufbereitung dieses Substrat von vornherein in
einem geschlossenen, aber belüftbaren Raum vorgenommen werden.