Das Material der Dünger- oder
Substratbrut besteht aus stalldungähnlichem, einer Spezialbehandlung
unterzogenem Nährsubstrat, das vom Champignonmyzel völlig
durchwachsen ist. Diese Brutart wird als Frischbrut und als
Trockenbrut bezeichnet. Erster kommt in Zylinder oder Rollenform in
den Handel. Eine Brutrolle ergibt etwa 30 bis 40 walnußgroße
Impfstücke und reicht für 1,5 m² Beetoberfläche.
Die Frischbrut kommt in feuchtem
Zustand in den Handel. Sie muss umgehend verwendet werden, ist also
nicht lagerfähig und sollte deshalb erst wenige Tage vor der
Verwendung bestellt werden. Erweist es sich dennoch als erforderlich,
die Champignon-Brut nach der Lieferung noch einige Tage zu lagern, so
geschieht dies am besten im Kühlschrank bei einer Temperatur
zwischen + 1 bis + 4 Grad Celsius. Die Champignonbrut darf aber auf
keinem Fall einfrieren!
Man achte darauf, dass die
Champignonbrut vom Pilzmyzel reichlich und gleichmäßig durchwachsen
ist, einen angenehmen Geruch hat, keinen Schädlingsbefall (Fliegen,
Mücken und deren Larven, Springschwänze, Milben) oder schwarze,
gelbe, grüne Fäulnis- oder Schimmelstellen aufweist. Unter normalen
Bedingungen, d.h. bei gutem Nährsubstrat und günstigen
Beettemperaturen, muss sich auf der Brut drei bis fünf Tage nach dem
Auslegen ein filziger Belag auswachsenden Champignonmyzels zeigen.
Trockenbrut kommt in der Riegelform zum
Versand. Sie entsteht bei allmählichem Trnocknen von Frischbrut. Im
getrockneten Zustand bleibt das Champignon-Myzel über Monate oder
sogar Jahre lebensfähig. Deshalb wird die Trockenbrust vorwiegend
vom Saatgut-Fachhandel verkauft. Sie kann in trockenem Zustand auch
mein Champignon-Anbauer gelagert werden. Ein Riegel reicht zur
Beimpfung von 0,25 m² Beetoberfläche.
Während Frischbrut unmittelbar nach
dem Einkauf verwendet werden kann und sollt, darf die Trockenbrut
niemals in trockenem Zustand in die Beete gelegt werden, weil sonst
das Anwachsen sehr langsam oder überhaupt nicht erfolgt. Vielmehr
sollte man die Trockenbrut einige Tage vor dem Auslegen allmählich
Feuchtigkeit aufnehmen lassen, indem man sie einer sehr feuchten
Umgebung aussetzt. Dabei darf sie jedoch nicht unmittelbar stärker
befeuchtet oder gar ins Wasser gelegt werden. Wenn die Trockenbrut
Feuchtigkeit angezogen hat und sich mit einem Filz auswachsenden
Champignon-Myzel überzieht, ist sie verwendungsfähig. Dieser
Vorgang dauert mindestens eine Woche.