In der Zeit vom
Bedecken bis zur Ernte des ersten Pilzes muss der Champignonanbauer,
besonders derjenige, der die Champignon-Kultur erstmalig durchführt,
ein gewisses Maß an Geduld aufbringen. Er darf sich während dieser
Periode nicht zu voreiligen falschen Maßnahmen hinreißen lassen und
sollte deshalb strikt die Hinweise das Blogartikels „Maßnahmenwährend der zweiten Champignon-Phase“ beachten.
Wenn dann die
ersten kleinen Pilze aus der Deckerdeschicht heraus stoßen, meistens
an allen Stellen des Champignon-Beetes gleichzeitig, sozusagen „über
Nacht“ und oft büschelweise, dann wird bei einer guten Pilzkultur
die weitere Ertragsbildung spontan erfolgen. Innerhalb von einer
Woche wachsen die kleinen Pilze ziemlich gleichmäßig zu großen
Fruchtkörpern heran. Die zahllosen kleinen Fruchtkörper entwickeln
sich bei einer guten Kultur sämtlich zu großen Pilzen, so das die
Champignonbeete kurz vor der Haupternte ein herrliches Bild bieten.
Zuweilen kommt es
vor, dass zuerst das Champignonmyzel auf der Deckerde erscheint und
im Bereich desselben die Knötchen-Fruchtkörper-Bildung deutlich zu
beobachten ist. Auf die Bedingungen, die das Champignon-Myzel
veranlassen, durch die Erdschicht hindurch zuwachsen, wurde in diesem
Blog bereits als als die Gefahr eines schwimmenden Myzels
eingegangen. Erfolgt die Bildung der Champignon-Fruchtkörper auf der
Deckerde noch rechtzeitig, besteht jedoch keine Gefahr für die
Ertragsbildung.
In anderen Fällen
entwickeln sich große einzelne Fruchtkörper, die aus der Tiefe des
Beetes an die Oberfläche vorstoßen, ein Erscheinung, die darauf
schließen lässt, dass das Champignonmyzel überhaupt keine
Gelegenheit fand, etwas in die Deckerdeschicht einzuwachsen. Ursachen
können zu spätes Abdecken sein, oder das Vorhandensein von
Hemmstoffen (wie Formalin) in der Deckerde, eine wenig geeignete
Beschaffenheit der Deckerde (zu sandig), zu starkes Bedecken (mehr
als 5 cm), zu niedrige Temperaturen, extreme
Feuchtigkeitsverhältnisse (zu trocken oder zu nass) und zu starke
Lüftung während der Periode nach dem Bedecken. Der spätere Ertrags
kann unter diesen Umständen zu wünschen übrig lassen. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, dass sich die Ertragsbildung wieder
normalisiert.